
Es geht los - 04. Mai 2015 - Pamplona -> Obanos
Nach dem sehr guten Frühstück und einer Börsentransaktion ging es los. Da das WiFi im Hotel erstmal nicht funktionierte war es schon 9 Uhr. Wo lang ich musste, wusste ich schon vom Abend zuvor,
der Pilgerweg geht mitten durch die Altstadt. Es regnete leicht, ansonsten war die Temperatur OK. Überall sind gelbe Pfeile oder Muscheln, die einem den Weg zeigen. Alleine bleibt man nicht
lange, an einer roten Ampel lernte ich Georg aus der Schweiz und Valerie aus Frankreich kennen. Die Kommunikation erwies sich aber schwierig da Valerie kaum Englisch sprach. Später gesellte sich
noch eine Schweizerin hinzu, leider hab ihren Namen vergessen, aufgrund ihrer türkischen Abstammung war er auch nicht einfach zu merken.
Der Weg ging aus Pamplona heraus und man kam auf Feldwege und es ein Aufstieg wollte überwunden werden. Die Natur war wunderschön, aufgrund der Jahreszeit blühte alles und es roch nach Blumen und
Blüten. Was ich besonders beeindruckend fand waren die grünen Kornfelder, die sich im Wind wogten wie die Wellen im Meer. Ein wunderbarer Anblick!
Man trifft Pilger, verliert sie wieder und trifft sie später wieder. Und es bleibt auch Zeit um mit sich selbst zu gehen...
Es war total offen wo ich übernachten wollte, es sollte nur gegen 17 Uhr sein und diesesmal nicht in einem Hotel sondern in einer Pilgerherberge. Es wurde die Aubergue Usda in Obanos. Dabei
handelte es sich um ein 36 Bett Herberge.
Ich konnte meine Sachen waschen und duschen... Kalt duschen. Es war nicht eiskalt, aber kalt. Hunger hatte ich, leider gab es allerdings kein Restaurant im ganzen Ort! Zum Glück gab es noch einen
kleinen Laden der geöffnet hatte, wo ich Brot und Pamplona Chorizo (super lecker) bekam. Gerne hätte ich was warmes gegessen, aber was solls.
Gespannt bin um auf die Nacht, eine Dame hustete so schon die ganze Zeit rum, was das wohl in der Nacht wird...
Anima Garden
Obanos, 04. Mai April 2015
Just for fun - 05. Mai 2015 - Obanos -> Ciraqui
So die erste Nacht in der Herberge habe ich gut überstanden. Der Sprung vom *** Hotel in Pamplona in ein 36 Bett Zimmer war nicht ohne. Um 22 Uhr wird dort die Täre geschlossen. Ich saß noch mit
anderen Pilgern bei einem Drink zusammen, wir quatschten und lachten. Viertel vor 10 ging es dann in die Herberge, und es erwartete mich die erste Überraschung: das Licht war schon aus und die
ersten schnarchten schon in ihren Betten. Zum Glück hatte ich die gröbsten Sachen schon draußen und auf dem Bett liegen.
Direkt hinter meinem Bett war die Tür zur Terrasse, wo auch meine Wäsche zum Trocknen hing. Jemand versuchte die Tür mit einem Wumms zu schließen, es krachte durch den Saal. Gewalt hilft nicht
immer, zumindest war die Tür wieder offen. Der Wind wurde draußen immer stärker, auch war Regen angesagt. Vielleicht sollte ich besser meine Wäsche reinholen. Also Licht vom Handy an und
runterklettern, ich hatte ein Bett oben bekommen. In dem Augenblick kam der Herbergsvater und gab mir zu erklären ich sollte mitkommen. Hmm er dachte doch nicht dass ich den Radau veranstaltet
hab? Zugegebener Maßen sah ich in meinem Muscle Short ziemlich asi aus, ja das Hemd ist leicht und so hervorragend als Nachthemd geeignet!
Er sagte was von "Policia", ich guckte nur blöd und wusste nicht was er damit meinte. Polizei? Nee das kann nicht sein... Er merkte schnell dass ich kein Wort verstand was er sagte und meinte nur
"Never mind"...
Naja also zurück ins Bett geklettert, in meinen Schlafsack, der so dünn ist, dass man durch ihn hindurch sehen kann. Klein und leicht halt. Aber direkt neben der offenen Türe vielleicht nicht
ganz so das Beste. Glücklicherweise gehöre ich zu den weniger kälteempfindlichen Menschen.
Die Geräuschkulisse war der Hammer. Schlimmer als im Sägewerk. Vielleicht Sägewerk und Intensivstation zusammen. Es röchelte irgendwoher teilweise so dass man Angst hatte jemand würde sterben.
Immer wieder ertönten Kirchenglocken... Was eine Wohltat und Abwechslung zur diesem Sägen und Röcheln!
Wie es nach einer Wanderung so ist war ich bald Teil von dieser Geräuschkulisse. Ob ich zum Sägewerk oder zur Intensivstation gehöre, weiß ich nicht, und muss es auch nicht unbedingt wissen.
Am nächsten Morgen ging alles schnell, es gab ein Frühstück, Weißbrot mit Marmelade und Kaffee. Vom Herbergsvater serviert. Bei ihm noch 2 Flaschen Wasser gekauft und es ging weiter, die erste
Pause machte ich in Ciraqui, wo ich ein Café mit Wifi fand.
Auf dem Weg dahin kam ich mit einem älteren Pilger aus den USA ins Gespräch. Wie so oft, frage ich nach den Gründen, warum man auf dem Weg nach Santiago ist. Er antwortete einfach "just for fun".
Das war bisher die beste Antwort. Das ist wohl the American way of life. Just keep simple. Davon versuche ich mir eine Scheibe abzuschneiden.
Gleich geht's weiter, einfach den gelben Pfeilen folgen...
Anima Garden
Ciraqui, 05. Mai April 2015
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