Der Garten der Seele.
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Jakobsweg 2015 - Der Anfang

Di 10 Mär 2015

Der Anfang

Ich kann es nicht mehr genau herstellen, wie ich auf den Jakobsweg kam. Den  habe ich nie gelesen. Wie Puzzleteile kamen kleine Stücke an mich heran. Hier ein Hinweis, dort ein Hinweis bis ich es in mir gespürt habe dass ich ihn gehen sollte. Ich weiß noch nicht, was mich dort erwartet, aber sicher ist, dass ich danach nicht der Selbe sein werde wie heute. Durch jede Erfahrung, die man im Leben macht, verändert man sich. Auch wenn der physische Körper ausgewachsen ist, der Geist wächst weiter.
Dieses Wochenende gab es den Startschuss, am 02. Mai geht es nun los mit dem Flug nach Bilbao, eine Unterkunft ist auch schon reserviert. Unklar ist, wo der Weg dann wirklich starten wird, in Pamplona oder in Saint Jean Pied de Port.
Düsseldorf, 08. März 2015

Der Startschuss wurde gemacht und so geht es weiter. Am 16. Juni geht der Flug zurück aus Santiago de Compostela. Eine Unterkunft habe ich auch gebucht. Hin und zurück steht somit fest. Gegen eine Gebühr könnte ich den Flug sogar noch verschieben.
Düsseldorf, 09. März 2015

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Jakobsweg 2015 - Die Vorbereitung

Sa 18 Apr 2015
Die Vorbereitung

Die Zeit rennt. Als Kind konnte ich mich noch sehr gut an die Zeit vor Heiligabend erinnern. Wie lang die Tage doch waren! Jeden Morgen wurde ein weiteres Türchen des Adventskalenders geöffnet. Und mit jedem Türchen wurde die Spannung und Vorfreude größer. Heute habe ich das Gefühl, dass die Zeit von Wochenende zu Wochenende und Jahr zu Jahr eilt. Ist es der Alltag, der die Zeit so beschleunigt? 
Seit dem letzten Eintrag hatte ich zwei wunderbare Wochen auf den kapverdischen Inseln, die auch zur Vorbereitung meiner "großen" Reise diente. Ich habe dort wunderschöne Landschaften gesehen, konnte in eine interessante Kultur blicken und hatte auch soziale Herausforderungen zu meistern. Wenn Menschen auf engem Raum zusammen leben kommt es zu Reibereien, mit denen ich teilweise sehr überfordert war. Meine Reisebegleitung und langjährige Freundin möge mir verzeihen.

Kommen wir zurück zum Thema, dem Camino. Es gibt noch immer einige Besorgungen zu machen, den Rucksack habe ich seit dieser Woche, der Pilgerausweis ist in der Mache. Meine Gefühle bezüglich des Caminos bewegen sich zur Zeit von Vorfreude, über Spannung zur Melancholie des Abschiedes und dem Unbehagen vor dem Unbekannten. Dieses Unbehagen ist ein sehr gutes Zeichen, denn es zeigt dass ich durch mein Vorhaben meine Komfortzone verlassen und somit innerlich wachsen werde.

Anima Garden

Düsseldorf, 18. April 2015
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Jakobsweg 2015 - Der Testlauf

So 19 Apr 2015
Der Pfad von Kaiserswerth
Der Pfad von Kaiserswerth
Der Testlauf

Wegen des schönen Wochenendes und der knappen Zeit bis zum Start entschied ich mich spontan einen Testlauf zu machen. Und zwar von Düsseldorf Kaiserswerth Richtung Zentrum, dort geht auch der Jakobsweg entlang.

In der Früh packte ich den Rucksack anhand einer Checkliste, die ich auch noch eben erstellt hatte. Der Rucksack war noch nicht originalgetreu gepackt, aber fast. Gewogen waren es 10,7 kg mit 2 Liter Wasser. Zur S-Bahn Haltestelle bin ich zu Fuß gelaufen, da ich zu lange auf die nächste Bahn hätte warten müssen. Es ist nicht wirklich weit, normalerweise ca. 20 Minuten zu Fuß. Es folgte allerdings eine Ernüchterung denn es stellten sich unangenehme, dumpfe Schmerzen im Rücken ein. "Mist" dachte ich mir, ich hab mich doch hoffentlich nicht verhoben? Diese Schmerzen, die nach so kurzer Zeit kamen, gingen auch nicht weg als ich den Rucksack ablegte. Zumindest nicht sofort. 

Auf dem Weg nach Kaiserswerth konnte sich mein Rücken erholen und kamen auch nicht wieder. Insgesamt legte ich eine Strecke von ca. 10km zurück, je länger man den Rucksack trägt, desto mehr wird er Teil von einem selbst. Das Wetter war sehr gut, ich hatte das Gefühl dass meine Sinne schärfer waren als sonst. Details sprangen ins Auge, auch feine Nuancen drangen in mein Ohr. Die Wanderung endete im japanischen Garten im Düsseldorfer Nordpark.

Anima Garden

Düsseldorf, 19. April 2015


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Jakobsweg 2015 - Der Pilgerpass

Di 21 Apr 2015
Der Pilgerpass
Der Pilgerpass
Der Pilgerpass

An einem sehr schönen, sonnigen Tag hatte ich den Pilgerpass im Briefkasten. Er wurde ausgestellt von der Jakobus Pilgergemeinschaft Augsburg e.V. Nachdem ich vor einigen Wochen den Pass woanders beantragt hatte, aber nie etwas erhalten hatte, war das doch ein Grund zur Freude und ein weiteres Puzzleteilchen von etwas Größerem. Wie das Größere ausschaut weiß ich noch nicht, bin aber sehr gespannt. 
Schön ist, dass im Pilgerpass nochmal der Camino abgebildet ist, auch der Weg in Bayerisch Schwaben. :-)

Anima Garden
Düsseldorf, 19. April 2015

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Jakobsweg 2015 - Generalprobe?

So 26 Apr 2015
Auf dem Weg von Düsseldorf nach Neuss
Auf dem Weg von Düsseldorf nach Neuss
Generalprobe?

Eigentlich hatte ich an diesem Samstag oder Sonntag noch eine Wanderung geplant, allerdings wurde ein Wetterumschwung nach dem Freitag vorausgesagt. Dies führte dazu, dass ich mich entschloss, noch eine Wanderung am Freitag nach Feierabend zu machen. Gedacht, getan. Der Rucksack musste noch gepackt werden, mit Wasser und Snacks kam ich nun auf ca. 12kg. Mal schauen was ich da noch optimieren kann, 11kg maximal wären schon besser.  
Mehr Gewicht ist aber gut fürs Training dachte ich mir, also los. Der Weg ging von Düsseldorf nach Neuss, denn auch hier geht der Jakobsweg entlang. Wie bei der letzten Wanderung war der Rucksack die erste Zeit schwer auf dem Rücken bis eine Gewöhnung eintrat und er gefühlsmäßig wieder leichter wurde. Da das Wetter sehr schön war, war einiges auf der Strecke los und ich wurde gezwungen auf einige Pausen zu verzichten, da die Bank belegt war. In Neuss angekommen freute ich mich unglaublich auf eine Pause, zielstrebig ging ich auf den Rosengarten zu. Es war sehr schön dort, die Bäume blühten und das Rauschen der Springbrunnen beruhigte. Ich erkannte auch sofort dem Grund warum ich eine Isomatte dabei hatte: ich konnte mich auf die Wiese legen, meine Pause genießen und eine Kleinigkeit essen. Die Länge der zurückgelegten Strecke waren ca. 10 km.  
Zurück ging es mit der Bahn, wieder zuhause war ich erschöpft, es war eine angenehme Erschöpfung.  
War es eine Generalprobe? Nicht ganz, da ich mir gestern noch ein paar Sachen besorgt habe und ich noch schauen werde was ich am Gepäck optimieren kann. 

Anima Garden 
Düsseldorf, 26. April 2015 

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Jakobsweg 2015 - der Tag davor

Fr 01 Mai 2015
Mein Begleiter
Mein Begleiter
Der Tag davor

Die Zeit vergeht, morgen geht's nun los. Die Packliste wurde noch um Gewichtsangaben erweitert und optimiert. Es ist praktisch alles im Rucksack, es fehlen noch Snacks und die elektronischen Geräte, da ich die über Nacht noch auflade. Hier und da hieß es Kompromisse wegen des Gewichts machen. Es werden ca. 11 bis 12 kg komplett inkl Verpflegung sein.

Ich hatte überlegt hier meine Packliste zu veröffentlichen, aber es macht nicht so viel Sinn, denn vielleicht würde nach dem Camino anders packen. Also gibt es die Liste besser nach Rückkehr inkl. Kommentare, was sinnvoll war, was nicht, was fehlte.
Wie geht es mir? Es sind die gleichen Gefühle wie schonmal beschrieben, nur stärker. Freude, Spannung und Traurigkeit wegen Abschied. Es liegt kein normaler Urlaub vor mir, bei dem man viel sehen möchte sondern es wird eher innen gerichtet sein, sprich das innere Auge möchte sehen. 
Das sonnige Wetter heute am 01. Mai interpretiere ich mal als gutes Omen :-)

Anima Garden
Düsseldorf, 01. Mai 2015

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Jakobsweg 2015 - Das Prequel

So 03 Mai 2015
Maman, vor dem Guggenheimmuseum in Bilbao
Maman, vor dem Guggenheimmuseum in Bilbao
Das Prequel

Um 8 Uhr morgens ging es los. Um mich an die Wanderungen zu gewöhnen ging es zu Fuß zum S-Bahnhof. Die Stimmung war gut, das Wetter war gut. Das Gewicht des Rucksacks war gar kein Problem, ich hatte allerdings auch keine Wasserflaschen dabei. Am Flughafen ging auch alles glatt, der Rucksack wurde mit Frischhaltefolie eingewickelt. Er soll ja auch frisch ankommen.
Am Gate waren die ersten Pilger zu erkennen, sie trugen Wanderschuhe und Muscheln, dem Zeichen der Jakobswegpilger.
Der Flug war recht pünktlich, angenehm und unspektakulär.

Das war nun also der erste Tag der Pilgerreise... Bzw. das Prequel. Richtig los geht's erst ab Pamplona. 
Die ersten Bekanntschaften wurden am Flughafen und im Shuttlebus Richtung Stadt gemacht. Dank eines Mitpilgers wusste ich wann ich aussteigen musste und wo ich mir das Busticket nach Pamplona kaufen konnte. Ein anderer Pilger, Jochen, der den Camino Nortes wandern möchte, entschied sich spontan auch in Bilbao zu übernachten. Ich hatte mein Hotelzimmer schon gebucht, aber er musste noch was finden. Wir sind an einigen Hotels vorbei, die ausgebucht waren oder der Preis nicht so recht passte. Dabei haben wir uns nicht nur einmal verlaufen... So lernt man auch eine Stadt kennen. Nach ein paar Stunden fanden wir ein Café, wo es wifi gab. Dank des Internets war die Unterkunft für Jochen schnell gefunden und gebucht. Nachdem er dort seinen Rucksack abgestellt hatte, war noch etwas Zeit für Sightseeing. Der erste Tag war eher ein typischer Urlaubstag. Ich hatte mein Hotelzimmer, es gab einiges in der sehr schönen und saubereren Stadt zu sehen. Ja, ich mag Bilbao. Sie lebt, es ist einiges los auf den Straßen und in den Grünanlagen. Der Tag endete in der Altstadt in einem Lokal wo wir einen freien Tisch fanden und zu Abend aßen. 

Die Speisekarte war sehr übersichtlich und wegen fehlender Spanischkenntnisse kaum zu lesen. Eine kleine gegrillte Speise wurde bestellt. Als sie ankam freute ich mich sehr, es sah nach sehr leckerem Fleisch aus, der erste Stich mit der Gabel aber zeigte dass die Konsistenz sehr weich und seltsam war. Außer einen Bissen bekam ich es nicht herunter, obwohl mein Hunger doch gigantisch war. Naja später musste dann halt ein Whopper dran glauben. 
Es war sehr warm in Bilbao, auch abends, auf dem Weg zurück ins Hotel waren es noch 25 Grad. Diese angenehmen Temperaturen sind doch sehr förderlich für die Stimmung. Alles in allem war es ein sehr gelungener und schöner Tag. 

Anima Garden

Bilbao, 02. Mai April 2015

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Jakobsweg 2015 - Pamplona

So 03 Mai 2015
Encierro, Stierlauf in Pamplona
Encierro, Stierlauf in Pamplona
In Pamplona

Geschlafen hatte ich nicht wirklich gut, ich hatte in Bilbao ein Raucherzimmer im Hotel. Aber ob das wirklich der Grund war, warum ich mehrfach in der Nacht aufgewacht bin, weiß ich nicht. Bis zur Abfahrt des Busses nach Pamplona hatte ich noch Ein wenig Zeit, also ging ich noch eine Runde spazieren und suchte ein Café um zu frühstücken. Fündig wurde ich im "Baden Baden".

Am Busbahnhof traf ich nochmals Jochen und wir wünschten uns einen "buen camino". 
Der Bus war pünktlich und Ca. 2 Stunden später war ich in Pamplona. Der erste Eindruck war nicht ganz so gut, die Stadt wirkte auf Anhieb viel kleiner und weniger hübsch und sauber als Bilbao. Nachdem ich meinen Rucksack im Hotel abgeliefert und mich etwas ausgeruht hatte, schaute ich mir die Zitadelle an und ging von dort aus in Richtung Altstadt. Unterwegs kaufte ich in einem kleinen Store Bananen, Wasser und Cracker. Die Altstadt war wirklich schön, es war auch mehr und mehr los dort. Da zeigte die Stadt ihre schönen Seiten. Richtung Kathedrale gab es einen ganz tollen Shop für Pilger, wo es wirklich die wichtigsten Sachen zu kaufen gibt! Also keine Panik falls ihr den Camino lauft und was vergessen haben solltet. Ich hab mich schon gefragt ob ich nicht viel zu viel dabei habe, wenn man vor Ort alles auch größengerecht nachkaufen kann. Sie sagten aber, dass es die kleinen Shampoo Flaschen etc so nicht in Spanien gibt, die wurden aus Deutschland importiert. Dort bekam ich auch den ersten Stempel für den Pilgerpass. Was ich zu diesem Augenblick noch nicht wusste war, dass ich am gleichen Abend noch einmal im Store sein werde.

Ich machte noch etwas Sightseeing bis sich mein Magen meldete, der gefüllt werden wollte. Mir fiel ein dass es ein Lokal gegenüber dem besagten Pilgerstore gab, welches  Pilgermenüs anbot. Also hin. Dort war ich auch nicht der einzige Pilger, am Nebentisch saßen u.a. zwei Frauen mit denen ich kurz ins Gespräch kam. Sie kamen aus den USA und Kanada. Wow dachte ich mir nur, der Camino ist also auch außerhalb Europas bekannt und populär. Die beiden starten morgen um halb 7 in der Früh... Also ich werd erst mal gemütlich frühstücken... No Stress sag ich da nur. Das war ein Slogan, den die Kapverdianer gerne nutzten. Das Menü war sehr lecker, es hätte aber mehr sein können. Aber nein, diesmal musste es reichen und ich habe Burger King keinen Besuch abgestattet.

Gegen Abend kam es noch zu einem unangenehmen Zwischenfall. Irgendwie müde nach dem Essen machte ich mich auf Richtung Hotel. Irgendetwas stimmte aber nicht, es fehlte etwas. Ich vermisste auf einmal meinen Windbreaker, er war nicht in meiner Umhängetasche. Hmm hatte ich den wirklich dabei? In der Hoffnung dass ich die Jacke im Hotel gelassen hatte, ging ich erst einmal weiter. In Gedanken ging ich durch wo ich überall war und ob ich die Jacke dabei hatte. 

Im Hotel angekommen dann die schlechte Nachricht, die Jacke war nicht da. Wie ärgerlich! Ich hatte zwar noch eine Softshell Jacke dabei aber der Windbreaker war noch ziemlich neu und auch nicht günstig. Außerdem hatte ich den auch nicht umsonst dabei. 
Also zurück zum Lokal, wo ich mein Abendessen zu mir genommen hatte. Ich war mir allerdings ganz sicher, dass ich da keine Jacke aus der Tasche genommen hatte. Dort angekommen fragte ich nach, wie erwartet wurde keine Jacke abgegeben. Hmm was nun? Hatte ich sie im Park an der Zitadelle liegen lassen oder vielleicht in der Nähe des Stierdenkmales wo ich mich auf eine Bank setzte und den Regenschirm aus der Tasche nahm, da der Regen stärker wurde? 
Ich fragte die Kellnerin wo ich hin gehen könnte. Sie sagte zur Polizei und beschrieb mir den Weg dorthin. Hmm gegenüber war ja der Pilgerstore, dort war ich ja auch. Und der hatte noch geöffnet. Also mal nachfragen dachte ich mir...

Und dann Ende gut alles gut: ich hatte dort wirklich meine Jacke verloren und bekam sie wieder. Was ein Glück... Und ich war dankbar, da ich sie wieder hatte. Ich glaube es war eine Art ein Warnschuss, dass ich gut auf meine Sachen aufpassen sollte. Leider neige ich dazu immer etwas zu vergessen oder liegen zu lassen. Ich werde mir also Mühe geben! 

Anima Garden

Pamplona, 03. Mai April 2015

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Jakobsweg 2015 - Es geht los - Just for Fun

Di 05 Mai 2015
Auf dem Alto del Perdón
Auf dem Alto del Perdón
Es geht los - 04. Mai 2015 - Pamplona -> Obanos

Nach dem sehr guten Frühstück und einer Börsentransaktion ging es los. Da das WiFi im Hotel erstmal nicht funktionierte war es schon 9 Uhr. Wo lang ich musste, wusste ich schon vom Abend zuvor, der Pilgerweg geht mitten durch die Altstadt. Es regnete leicht, ansonsten war die Temperatur OK. Überall sind gelbe Pfeile oder Muscheln, die einem den Weg zeigen. Alleine bleibt man nicht lange, an einer roten Ampel lernte ich Georg aus der Schweiz und Valerie aus Frankreich kennen. Die Kommunikation erwies sich aber schwierig da Valerie kaum Englisch sprach. Später gesellte sich noch eine Schweizerin hinzu, leider hab ihren Namen vergessen, aufgrund ihrer türkischen Abstammung war er auch nicht einfach zu merken. 

Der Weg ging aus Pamplona heraus und man kam auf Feldwege und es ein Aufstieg wollte überwunden werden. Die Natur war wunderschön, aufgrund der Jahreszeit blühte alles und es roch nach Blumen und Blüten. Was ich besonders beeindruckend fand waren die grünen Kornfelder, die sich im Wind wogten wie die Wellen im Meer. Ein wunderbarer Anblick!
Man trifft Pilger, verliert sie wieder und trifft sie später wieder. Und es bleibt auch Zeit um mit sich selbst zu gehen...

Es war total offen wo ich übernachten wollte, es sollte nur gegen 17 Uhr sein und diesesmal nicht in einem Hotel sondern in einer Pilgerherberge. Es wurde die Aubergue Usda in Obanos. Dabei handelte es sich um ein 36 Bett Herberge. 
Ich konnte meine Sachen waschen und duschen... Kalt duschen. Es war nicht eiskalt, aber kalt. Hunger hatte ich, leider gab es allerdings kein Restaurant im ganzen Ort! Zum Glück gab es noch einen kleinen Laden der geöffnet hatte, wo ich Brot und Pamplona Chorizo (super lecker) bekam. Gerne hätte ich was warmes gegessen, aber was solls. 

Gespannt bin um auf die Nacht, eine Dame hustete so schon die ganze Zeit rum, was das wohl in der Nacht wird...

Anima Garden
Obanos, 04. Mai April 2015



Just for fun - 05. Mai 2015 - Obanos -> Ciraqui

So die erste Nacht in der Herberge habe ich gut überstanden. Der Sprung vom *** Hotel in Pamplona in ein 36 Bett Zimmer war nicht ohne. Um 22 Uhr wird dort die Täre geschlossen. Ich saß noch mit anderen Pilgern bei einem Drink zusammen, wir quatschten und lachten. Viertel vor 10 ging es dann in die Herberge, und es erwartete mich die erste Überraschung: das Licht war schon aus und die ersten schnarchten schon in ihren Betten. Zum Glück hatte ich die gröbsten Sachen schon draußen und auf dem Bett liegen. 

Direkt hinter meinem Bett war die Tür zur Terrasse, wo auch meine Wäsche zum Trocknen hing. Jemand versuchte die Tür mit einem Wumms zu schließen, es krachte durch den Saal. Gewalt hilft nicht immer, zumindest war die Tür wieder offen. Der Wind wurde draußen immer stärker, auch war Regen angesagt. Vielleicht sollte ich besser meine Wäsche reinholen. Also Licht vom Handy an und runterklettern, ich hatte ein Bett oben bekommen. In dem Augenblick kam der Herbergsvater und gab mir zu erklären ich sollte mitkommen. Hmm er dachte doch nicht dass ich den Radau veranstaltet hab? Zugegebener Maßen sah ich in meinem Muscle Short ziemlich asi aus, ja das Hemd ist leicht und so hervorragend als Nachthemd geeignet!

Er sagte was von "Policia", ich guckte nur blöd und wusste nicht was er damit meinte. Polizei? Nee das kann nicht sein... Er merkte schnell dass ich kein Wort verstand was er sagte und meinte nur "Never mind"...
Naja also zurück ins Bett geklettert, in meinen Schlafsack, der so dünn ist, dass man durch ihn hindurch sehen kann. Klein und leicht halt. Aber direkt neben der offenen Türe vielleicht nicht ganz so das Beste. Glücklicherweise gehöre ich zu den weniger kälteempfindlichen Menschen.
Die Geräuschkulisse war der Hammer. Schlimmer als im Sägewerk. Vielleicht Sägewerk und Intensivstation zusammen. Es röchelte irgendwoher teilweise so dass man Angst hatte jemand würde sterben. Immer wieder ertönten Kirchenglocken... Was eine Wohltat und Abwechslung zur diesem Sägen und Röcheln!

Wie es nach einer Wanderung so ist war ich bald Teil von dieser Geräuschkulisse. Ob ich zum Sägewerk oder zur Intensivstation gehöre, weiß ich nicht, und muss es auch nicht unbedingt wissen.
Am nächsten Morgen ging alles schnell, es gab ein Frühstück, Weißbrot mit Marmelade und Kaffee. Vom Herbergsvater serviert. Bei ihm noch 2 Flaschen Wasser gekauft und es ging weiter, die erste Pause machte ich in Ciraqui, wo ich ein Café mit Wifi fand.

Auf dem Weg dahin kam ich mit einem älteren Pilger aus den USA ins Gespräch. Wie so oft, frage ich nach den Gründen, warum man auf dem Weg nach Santiago ist. Er antwortete einfach "just for fun". Das war bisher die beste Antwort. Das ist wohl the American way of life. Just keep simple. Davon versuche ich mir eine Scheibe abzuschneiden.

Gleich geht's weiter, einfach den gelben Pfeilen folgen...

Anima Garden

Ciraqui, 05. Mai April 2015

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Jakobsweg 2015 - die ersten 100 km

Sa 09 Mai 2015
Sonnenaufgang in Villamayor de Monjardin
Sonnenaufgang in Villamayor de Monjardin
Relaxed - 05. Mai 2015 - Ciraqui -> Lorca

Endlich kam die Sonne raus! Die Farben der Landschaft wurde noch schöner. Dieses Mal war ich recht lange alleine unterwegs. Schritt für Schritt, nach einiger Zeit wird das Gehen meditativ. Der nächste Stop ließ dieses Mal nicht so lange warten, es war noch keine 2 Uhr nachmittags als wir, sprich Handan, die Schweizerin und Louic, ein Franzose an einer netten Herberge vorbei kamen. Naja erstmal ließ der Hunger uns dort pausieren, denn es gab eine leckere Parella. Die war vegetarisch und mit Zuccinis, die ich normalweise nicht so besonders mag.

In der Herberge gabs auch ein paar Doppelzimmer! Etwas Schlaf und Ruhe zu finden war es mir wert und es wurde ein DZ für mich alleine "gebucht". Außerdem wollten meine elektronischen Gadgets aufgeladen werden, die waren ebenso hungrig wie ich. Hier gab es den Stempel Nr. 3 im Pilgerpass. Nachdem wir uns ausgeruht hatten gingen wir zum lokalen Laden und besorgten unser Frühstück für den nächsten Tag. Danach ging es noch auf Sightseeing, was ganze 5 Minuten dauerte, immerhin gab es eine Kirche und einen Spielplatz zu sehen.

Zu Abend gab es Fleischklöße im Tomatensauce, leider wäre es genau so gut gewesen eine Dose aufzumachen und den Inhalt in der Mikrowelle warm zu machen. Aber was solls, erst einmal bin ich satt geworden.
Morgen plane ich etwas früher loszugehen, denn ich habe hier live miterlebt wie schnell die Herberge voll war. Ja, es müssten Ca. 10 Pilger und Pilgerinnen draußen auf der Straße übernachten! Das heißt früh los und früh einquartieren.  


Kommen und Gehen - 06. Mai 2015 - Lorca -> Villamayor de Monjardin

Es ging heute etwas früher los... Zwar nicht ganz so früh wie gewollt aber immerhin vor 8 Uhr. Louic und ich waren schon früher bereit aber wir warteten auf Handan. Die Nachtruhe war sehr gut obwohl ich in der Nacht aufgewacht bin. Da kein Frühstück angeboten wurde machte ich mir von dem Brot, welches ich am Vortag gekauft hatte, Pamplona Chorizo Sandwiches. Diese Wurst ist fantastisch!
Die Wanderung startete wunderbar, wir kamen an taubehangenen Feldern vorbei, der fast volle Mond stand genau vor uns über einem Berg. Der Himmel war blau, es bahnte sich gutes Wetter an. 
Zügig ging es nicht voran, bei der ersten Pause blieb Handan zurück, die sich weiter ausruhen wollte. Sie wirkte sichtlich erschöpft, das zeigte sich schon am Vortag. In diesem Augenblick kam mir die Frage ob wirklich alle in Santiago ankommen.
Auf dem Weg traf ich weitere Pilger, die ich am ersten Tag kennengelernt hatte. Man redet wieder und dann trennen sich wieder die Wege. Und später trifft man sie wieder. Und ich laufe auch immer wieder alleine. 
Nach einer Pause meinerseits, während Louic im Supermarkt war, sagte er dass bald ein Café käme. Er war dann so schnell weg dass ich ihn erst viel später traf, in Villamayor de Monjardin. Dort pausierte er, er wollte weiter zum Ca. 12km entfernten nächsten Ort. Meine Beine allerdings sagten mir dass ich in Villamayor bleiben und übernachten sollte. Es war ein wundervoller Ort, gelegen auf einem Berg. Eine wunderbare Aussicht hatte man direkt vom Ortzentrum. 

Ich betrat die Herberge, als ich vom kleinen Balkon aus Handan erkannte, die mit ein paar anderen ankam als ich gerade meine Wäsche aufhing. Ich winkte ihr zu und kurz danach war sie auch in der Herberge zu sehen. Weitere Pilger kamen und schnell war die Herberge ausgebucht, ebenso die Nächstgelegene. Es kamen noch viele weitere Pilger an, die nun draußen schlafen mussten. Ich hoffe es geht bei denen alles gut, denn Abends ist es doch noch sehr frisch.
Zu Abend gab es ein Pilgermenü, serviert wurde dieses mit einer ganzen Flasche Wein! Leider bin ich nicht so der Weinliebhaber.

Anima Garden
Ciraqui, 05. Mai April 2015

- 07. Mai 2015 Villamayor de Monjardin -> Torres del Río 


Am Abend zuvor war ich noch bei einer Abendmeditation. Es wurde organisiert von der benachbarten Herberge. Was ging da vor sich? In einem 500 Jahre altem Gebäude, das sich direkt neben der Herberge befand, gab es einen Raum, die Wände waren Original geblieben und der Großteil der Decke auch. Das gab dem Raum eine bestimmte Atmosphäre, als war als wäre man in die Vergangenheit gereist. Der Boden war mit Teppich belegt, auf diesem waren Sitzkissen kreisförmig ausgebreitet. Meditationsmusik klang aus kleinen Lautsprechern. 
Wir setzten uns im Kreis und schlossen die Augen. Eine Frau las ein paar Zeilen, die von Jesus stammten, dann überließ Sie uns selbst. Kurz vor Ende der Ca. Halbstündigen Sitzung wurden wieder ein paar Zeilen vorgelesen. Die Meditation endete mit einem Minztee.
Ich genoss die Erfahrung, bemerkte während des Stillsitzens die ganzen Gedanken, die durch meinen Kopf flossen, wie ein Rauschen. Der Wunsch kam in mir auf, dieses Raschen ordnen zu wollen. Vielleicht gelingt es mir noch.
Kurz vor 10 abends betraten wir die Herberge, das Licht war schon aus und einige schnarchten schon. Über mir lag ein extremer Schnarcher, nichtsdestotrotz schlief ich relativ schnell ein bis ich um 4 Uhr in der Früh aufwachte, da ich etwas fror. Jemand hatte die Balkontür aufgemacht.
Ich stieß die Tür so an, dass sie nicht mehr ganz offen stand aber immer noch genug Luft ins Zimmer kam. Bald war ich wieder kurz vom Einschlafen als plötzlich ein Alarm ertönte. Ziemlich laut und aufdringlich, ein helles Surren. Ist es ein ein Auto, dessen Alarmanlage ausgelöst wurde? Ich stand auf und schloss die Balkontüre, aber das durchdringende Geräusch wurde nicht leiser. Es kam nämlich vom Flur, es war wohl ein Feueralarm. 

Nun das interessante: praktisch niemand nahm den Alarm ernst. Einige versuchten weiterzuschlafen, andere fingen an ihre Sachen zu packen. Bald darauf hörte der Alarm auf. Ich war nun auch wach genug, so dass ich auch meine Sachen packte und sogar noch duschen konnte. "Sogar" schreibe ich, da es ein einziges Waschbecken und eine Dusche für 12 Personen gab.
Nach dem Frühstück ging es um viertel vor acht los mit der nächsten Wanderung. 

Diesesmal unterhielt ich mich viel mit einer Pilgerin aus Slowenien. obwohl auf Englisch unterhalten, waren die Gespräche sehr innig. In Los Arcos machten wir eine ausgedehnte Pause. Dort gab es einen kleinen Laden, der die gleiche Muschelkette hatte, die ich in Pamplona gekauft hatte. Das war ganz toll denn über Nacht hatte ich die aus Pamplona verloren, da ich aus Versehen zu stark an ihr zog und sie deshalb an einer Stelle gerissen ist. Ich konnte sie nur provisorisch reparieren.
Es ging weiter, Mojca, die Slowenin, ging langsamer, wegen ihres Knies. Später ließ ich auch Handan hinter mir, die eine längere Pause machte. Ich wollte vorgehen und gegebenenfalls für die beiden ein Bett reservieren. Der Weg ging vorbei an Feldern, Blumen und Olivenbäumen bis ich den Ort Sansol erreichte.

 Ich war recht unentspannt weil die Herbergen doch schnell ausgebucht zu sein scheinen. Aber ich wollte dann doch auf die beiden warten. Handan kam bald und wir machten eine Pause bis auch Mojca vorbeilief und uns überholte, denn sie hatte uns nicht gesehen. Der Ort Torres del Rio war allerdings nur 15 mins entfernt und wir erreichten die Herberge, wo noch genug Betten frei waren. 
Wir schauten uns die örtliche Kirche an, gingen noch in den Shop um die Ecke um Frühstück zu kaufen bevor es in ein Hotelrestaurant ging, wo ich das beste Pilgermenü bisher hatte. Es gab gegrilltes Beefsteak und als Vorspeise Salat und Spargel und dazu eine Flasche Wein und Wasser (!)

Kennengelernt habe ich dort "G", einen Koreaner, der Schaupsieler ist. Der setzte sich zu uns zum Dinner. Wir lachten viel und hatten interessante Gespräche, obwohl er uns nicht so gut versteht. Nicht dass er nicht gut englisch konnte, es lag wohl eher an unserem Akzent.
Diesesmal befinden sich 10 Betten in einem Zimmer, ich hoffte, dass ich einigermaßen schlafen kann.

Animagarden, 07. Mai 2015 Los Arcos, Torres Del Rio

08. Mai 2015 - Torres del Río -> Logrono


Die Nacht war relativ gut, es war bisher die leiseste Herbergsnacht. Im dieser Nacht träumte ich von einigen Personen und dachte über einige Verhaltensweisen von mir nach. Ich bin mehrfach aufgewacht und musste einmal auf die Toilette. Als ich zurück kam, befand ich mich in einem Pumakäfig wieder. Die Luft war sowas von dick, stinkig und stickig. "Da muss ich jetzt durch" dachte ich mir, denn ich wollte aus Rücksicht kein Fenster öffnen.
Am nächsten Morgen machte ich mir ein Baguette mit Thunfisch, welches ich am Vortag in einem kleinen Laden gekauft hatte. Hätte ich gar allerdings gar nicht machen müssen, denn in der Herberge wurden auch Baguettes angeboten. Ich holte mir dort einen Kaffee und es ging dann gegen 8 Uhr morgens los. 

Es war zu erst recht bewölkt und windig aber das Wetter wurde besser und besser. Der Weg war wieder wunderschön, man konnte in der Ferne die Berge sehen und am Wegrand die blühenden bunten Wildblumen. Oft erinnerte mich der Weg an denjenigen, den Dorothy in "der Zauberer von Oz" ging.
Kennengelernt hatte ich Marco aus Italien, der 2 schwere Kameras trug. Er war professioneller Fotograf und war hinter seinem Zeitplan, da er Probleme mit den Beinen hatte. Später holte ich Mojca ein, ihr Knie schmerzte ihr noch immer. Diesesmal wollte ich nicht an ihr vorbeilaufen sondern legte bewusst einen langsameren Gang ein. In Viana machte ich Pause wo ich einige Deutsche kennen, von Linda bekam ich ein alkoholfreies Bier aus. Mojca ging schonmal vor. Interessant war Christian, der nach Schweden ausgewandert ist. Von Beruf her ist er Zimmermann, aus Spaß fragte ich ihn ob er es wurde weil Jesus Zimmermann war. 

Überraschenderweise bejahte er. Ihn traf ich auch noch später und jedesmal sagte er weise Sätze, die mich zum Nachdenken brachten.
Irgendwann holte ich wieder Mojca ein und wir trafen Stefan aus Neuss, der leidend auf einer Wiese saß. Seine Füße waren von Blasen überzogen. Er hatte sich ganz neue Schuhe gekauft für den Jakobsweg und startete mit denen, ohne sie eingelaufen zu haben. 

Gegen 16 Uhr kamen wir in Logona an, eine schöne größere Stadt. Ich war dort erst einmal alleine da wir uns trennten weil jeder in einer anderen Herberge unterkam, bis ich Handan traf, als ich zum nächsten Supermarkt wollte. Wir gingen ins Carrefour und später saßen wir noch in der Altstadt mit vielen anderen Pilgern in einem Café. Diesesmal gab es zu Abend einen Döner, der nicht schlecht war, aber in der Hand auseinanderfiel und meine Hose auch etwas Döner abbekam. 
Die Spanier nutzen eine Art Tortilla als Dönertasche! Zum Glück wurde der Döner mit einem "Teller" und einer Gabel serviert so dass ich weiteres Malheur vermeiden und die gute Speise verzehren konnte.
Bald darauf ging es in die Nachtruhe, so weit wie möglich natürlich.

Animagarden, 08. Mai 2015 Logrono



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Jakobsweg 2015 - 200km und der Start der Magie des Caminos

Do 14 Mai 2015
Es startet in der Früh
Es startet in der Früh
09. - 13. Mai 2015 - Logrono-> Burgos die nächsten 100km

Nach 200km und 10 Tagen ebbt die erste Euphorie und Detailwahrnung ab und wird mehr durch Routine und größere Ereignisse ersetzt. Daher habe ich mich entschlossen nicht mehr alles im Detail hier im Blog zu beschreiben.

Der Start der Routine

Es kommt immer mehr Routine in den Tagesablauf, und der sieht ungefähr so aus: Am späten Nachmittag Sachen vorbereiten damit man recht schnell am nächsten Morgen starten kann. Warum am späten Nachmittag? Es gibt immer einen, der schläft und ab 21 Uhr ist schon das Licht aus. Ich habe sogar erlebt dass um 19 Uhr der Raum dunkel war. Und im Dunklen die Sachen zu packen ist recht mühselig.
Es kam auch vor, dass Leute die Glühbirnen rausdrehen damit niemand mehr das Licht anschalten kann. 
Ab halb 5 stehen dann die ersten Pilger auf und machen sich noch vor Sonnenaufgang auf den Weg. Ich stehe meist gegen 5 bis 6 auf und startedann gegen 7, da ich ohne zu frühstücken nicht loslaufen möchte. Natürlich gibt es dann immer einen Run auf die Toiletten und Waschbecken, so dass man besser mal in der Nacht aufs Klo geht. 
Man schaut dann zu dass man so gegen 14 Uhr spätestens eine Unterkunft erreicht oder man hat ein Bett reserviert. Das ist nötig wenn man nicht auf der Straße schlafen möchte oder in einem Hotel, was es aber nur in größeren Ortschafen gibt.
Wenn man angekommen ist, duscht man und wäscht die Wäsche, die dann am nächsten Tag wieder trocken ist. Dann sitzt man gemeinsam und isst zu Abend.
Der Run auf die wenigen Schlafplätze stört leider und nimmt einem das Gefühl der Leichtigkeit. 

Den Körper an die Grenzen gebracht

Mittlerweile hat praktisch jeder mit körperlichen Herausforderungen zu kämpfen, seien es Blasen an den Füßen, Knieschmerzen, Rücken etc... Ich habe mir auf dem Weg nach Burgos eine Blase geholt und meine linke Hüfte ist wundgerubbelt vom Gürtel und dem Rucksack. Weiter geht's erstmal mit meiner Shorts, bei der ich keinen Gürtel benötige und die wunde Stelle wird mit einer Salbe eingerieben, die ich in einer Apotheke bekam. Das konstante Wandern haben wohl alle, die das zum ersten Mal machen, unterschätzt. Viele schicken unnötige Sachen nach Hause um den Rucksack leichter zu machen.

Cheater?

Immer mehr Pilger nehmen den Bus zur nächsten "Station". Oder sie lassen ihr Gepäck vorschicken. Manche machen es weil sie wegen Schmerzen kaum noch gehen können oder sie möchten nicht den Anschluss zu ihrer Gruppe verlieren oder sie haben sich überschätzt und würden es in der geplanten Zeit nicht bis nach Santiago schaffen. Oder... 

Für mich heißt es erstmal: zu Fuß und mit Gepäck.

Gruppenbildung und Gruppenzwang

Es haben sich mittlerweile viele Gruppen gebildet, teilweise mit Anführern. Einer wird von Außenstehenden der "Bürgermeister" genannt. Interessant dabei ist, dass einige Folger sagen dass sie es eigentlich nicht mögen wenn jemand entscheidet wann eine Pause gemacht wird und ob noch ein Kaffee bestellt werden darf aber sie trotzdem in der Gruppe bleiben und sagen dass es sehr schwierig ist, aus der Gruppe rauszukommen. 

Die Magie des Caminos

In den ersten Tagen genoss ich die Natur, das Wandern an sich. Aber es war nichts besonderes an dem Camino, wenn man von dem ganzen Kennenlernen der anderen Pilger absieht. Es war wie als wenn ich außerhalb des Caminos wandere. Aber irgendwann kommt eine Veränderung, der Camino entfacht seine Magie. "Jeder verdient seinen eigenen Camino" sagte Christian, einer der Gläubigsten Pilger den ich kennengelernt hatte. Ich möchte dies sogar erweitern auf "jeder verdient sein eigenes Leben". Der Camino wird zu einem Spiegel, man erkennt einige Sachen so viel klarer, da man von den Ablenkungen des Alltages befreit ist. 
Diese "Magie" hat erst begonnen und ich bin sehr gespannt was noch kommt.

Anima Garden
14. Mai 2015, Burgos 

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Jakobsweg 2015 - Über der Hälfte....

Do 21 Mai 2015
Die Ruine in San Anton
Die Ruine in San Anton
15. - 21. Mai 2015 - Burgos -> Leon. Über die Hälfte geschafft.

Heute

Mittlerweile bin ich in Burgos angekommen. Ganz ohne Beschwerden geht es nicht, es ist ein Teil des Caminos. Die Blase am Fuß spürte ich vor allem am Ende der Etappen, dazugekommen sind noch Rückenschmerzen. Ich hab mich wohl verhoben, den schweren Rucksack nur auf einer Seite getragen und dann hatte ich mich gebückt um eine Flasche aufzuheben, ein schwerer Fehler. Man darf das Gewicht des Rucksacks nie unterschätzen, auch wenn man sich daran gewöhnt. Zum Glück wurde es über Nacht besser und ich lief sogar in der nächsten Etappe nach Leon knapp 40km. 
Den Rest der Gruppe habe ich erstmal "hinter mich gelassen", wir hatten eigentlich unsere Betten im letzten Ort reserviert. Da ich allerdings schon kurz vor 2 Nachmittags dort angekommen bin, beschloss ich kurzerhand ein Zimmer in Leon zu mieten und weiterzugehen. Motiviert haben mich auch Mitpilger, die fast alle auf dem Weg nach Leon waren. Ich traf auf der Route kurz die Kanadierin Meghan, die damals in Villamayor zu den Leuten gehörte, die draußen schlafen mussten, da alle Schlafplätze belegt waren. Sie war dann allerdings so schnell, dass ich nur noch eine Staubwolke von ihr sah...
Es ist immer ein großartiges Gefühl, wenn man von einer Anhöhe auf eine Stadt zugeht, in diesem Fall Leon. Man sieht den Haufen Häuser im Hintergrund, noch ganz klein und es wird einem bewusst dass alles vom Menschen geschaffen wurde. Es reiht sich so in die Natur ein, wie z.B. Vogelnester oder Bienenwaben...
Als ich endlich im Hostel ankam musste ich mich ausruhen, ich war wirklich sowas von fertig! Nach einer Dusche kam die Energie zurück und ich schaute mirdie Altstadt samt der Kathedrale an. Dann sichte Ihnen Café auf und nutzte die Zeit um zu schreiben.
Wieder zurück im Zimmer hörte ich Schlachtrufe und Knallgeräusche aus dem Fenster, als wäre irgendwo eine Demonstration. Was das wohl war?

Gruppenbilden die Zweite

Wissenschaftler schreiben, dass Galaxien aus Staub entstehen. Nach einer Sternenexplosion z.B. befindet sich Staub im All, irgendwann kommt es dazu dass sich der Staub gegenseitig anzieht und sich "Knäuel" bilden. Daraus können dann neue Sterne oder gar Galaxien entstehen. 
Die Gruppenbildern bei Menschen scheint einem ähnlichen Naturgesetz zu folgen. Man ist erst allein, läuft dann mit einer Person, mit der man sich gut versteht, es kommt ein dritter hinzu... Bis es auf einmal sechs sind, wie in unserem Fall. 
Wie lange sowas hält... Das wird die Zeit zeigen.

Gemeinsames Kochen

Viele Herbergen bieten die Möglichkeit, sein eigenes Essen zu kochen. Die Gemeinschaft fördern, gesunde Zutaten besorgen und dazu noch Geld sparen. Kling toll! Nicht ganz auf geht die Rechnung, wenn 6 Leute nach einer Etappe mit Bärenhunger einkaufen gehen und jeder das in den Einkaufswagen wirft, worauf er gerade Lust hat. Im Endeffekt hätte es für 20 Leute gereicht und für das Geld hätte man essen gehen können! Aber etwas gab es für uns: den Spaß am gemeinsamen Kochen.

Mit der Badehose in der Kathedrale

Ja, richtig gelesen. Es kann im Leben vorkommen, dass man in der Badehose eine Kathedrale besucht oder sogar zum Gottesdienst geht. Da meine Hüften vom Gürtel aufgescheuert und wund waren, besorgte ich mir eine Salbe jn der Apotheke und trug von da an nur noch meine Badehose, die ohne Gürtel auskam. Das ist das praktische am Pilgertum: man hat einen Bonus, was das Aussehen und die Kleidung anbetrifft. Gut so. Später kam mir die Idee das Scheuern einfach dadurch zu vermeiden, indem ich das Hemd in der Hose trage. Das hat sogar geklappt.
Der Pilgersegen
Am 19. Mai übernachteten wir in einer kirchlichen Herberge in San Nicolas. Mir hat es da richtig gut gefallen, es gab dort normale Betten, die Kirche war direkt nebenan und in der ganzen Herberge konnte man kirchliche Symbole sehen. Wir bekamen dort die Info, dass an diesem Tag eine Abendmesse stattfindet Das wollte ich mir doch mal anschauen auch wenn sie natürlich auf Spanisch gehalten wird.
Die Kirche Santa Maria war wie all die anderen Kirchen auf dem Camino beeindruckend. Es wurde teils musiziert, teils Englisch mit starkem spanischem Akzent gesprochen, so dass ich dem Inhalt leider nicht wirklich folgen konnte.
Interessant war die Frage woher wir alle kamen, es waren so viele Länder dabei, Island, Südafika, Brasilien,Südkorea, USA, Australien.... Wirklich fantastisch. 
Wir bekamen dort ein Geschenk, ein Stern, was uns immer daran erinnern sollte dass wir nie alleine unterwegs sind. Daran sollen wir uns immer in dunklen Stunden erinnern, nicht nur auf dem Camino. Dann gab es noch den Segen. Die Hand wurde auf unser Haupt gelegt. All das fand ich sehr beeindruckend, zündete dankbar eine Kerze an, bevor der Tag zu Ende ging.

Der Sensenmann und der verschollene Vater

Leider habe ich es mir nicht notiert, wann uns der Sensenmann begegnete. Es war in einer kleinen Ortschaft, die Begegnung dauerte nicht lang und war schnell vergessen. Allerdings kam sie schnell wieder in Erinnerung, als Martin sagte, dass man von seinem Vater, der auch auf dem Camino unterwegs ist, schon seit 11 Tagen nichts mehr gehört hat. Das kann einem einen kalten Schauer erzeugen.
Aber happy end: Martins Vater hat sich mittlerweile wieder gemeldet.

Die kiffende Herbergsaushilfe

Gestern, in El Burgo Ranero, beim täglichen Wäschewaschen nach dem Duschen, kam mir aus dem angrenzenden Kabuff süßlicher Geruch entgegen. Ich schaute mich um. Die nächsten Leute waren zu weit weg als dass es von ihnen hätte stammen können. Dann ging das Tor des Kabuffs auf und der Herbergsgehilfe kam heraus mit einer fetten, lustigen Zigarette in der Hand. Na das war der Grund warum er uns so geistesabwesend  empfangen hat...

Pilgern unterm Sternenhimmel

In der Nacht in San Nicolas konnte ich einfach nicht schlafen. Da mir die Blase am Fuß schmerzte war ich mir nicht sicher ob ich die geplanten 36km schaffen werde. Alternative wären 18km gewesen. Soll ich es lieber lassen.... 
Ich schlief zwar ein aber um 2 Nachts wachte ich wieder auf und konnte nicht mehr schlafen. Ich lag wach bis Martin, der frühe Vogel, um 4 sich anfing fertigzumachen. Ich stand auch auf und sprach ihn an. Er wartete auf mich obwohl ich ihm sagte dass er Vorgehen sollte...
Nach Verarzten meines Fußes ging es dann um 5 los, es war Neumond ja deshalb stockdunkel. Beschenkt wurden wir von einem fantastischen Sternenhimmel. Seine Stirnlampe beleuchtete den Weg. Zwei ältere Amerikanerinnen waren vor uns... Sie hatten sich mit der Zeit vertan wegen der Zeitumstellung... Es war ein tolles Erlebnis durch die Dunkelheit zu wandern und den Sonnenaufgang zu erleben.

Anima Garden
21. Mai 2015, Leon

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Das Leben nach dem Jakobsweg

Mi 03 Mai 2023
Kap Finisterre
Kap Finisterre

Nun ist es fast auf den Tag 8 Jahre her seit dem ich den Jakobsweg gelaufen bin. 

 

Ich hatte damals die Idee eines Blogs und wollte darüber berichten. Leider hatte ich nach der Hälfte aufgehört. Wie so viele Dinge in meinem Leben. Angefangen und aufgehört. Ich erinnere mich dass ich auf dem Jakobsweg sehr liebe Pilger kennengelernt hatte und unheimlich tolle Nachmittage erlebte so dass ich mir die Zeit nicht mehr genommen hatte das Erlebte zu veröffentlichen. Tagebuchartige Notizen von damals habe ich allerdings noch heute. 

 

Als ich damals startete war mein Ziel nicht Santiago de Compostela sondern Finisterre, das „Ende der Welt“. Ich erinnere mich auch noch an einen Artikel in einer „Geo“ mit dem Foto des 0 km Steins. Dorthin wollte ich unbedingt.

 

Im Laufe des Pilgerwegs allerdings änderte sich mein Ziel. Für die meisten Pilger war Santiago das Ziel. Die Kathedrale. Die „Credential del Peregrino“, die Urkunde die man als Pilger erhält. Alle gelben Pfeile zeigten nach Santiago. Ja, es wurde mein Ziel, Finisterre war „nur“ noch ein Add-On.

 

Im Nachhinein war Finisterre der Grund warum ich Santiago wirklich erreichte. Warum? Die Magie, die während des Jakobsweg’s entsteht verblasste je näher ich an Santiago kam.

Ich merkte dass die Mitpilger in Gedanken schon woanders waren. Die einen waren unter Zeitdruck und dachten an den Flieger nach Hause. Die anderen wollten noch nach Porto oder andere Städte. Sie waren physisch noch auf dem Camino aber im Geiste schon woanders.

Da mein Weg nach Santiago noch nicht zu Ende war, war ich im Geiste noch auf dem Camino. Darüber bin ich heute sehr dankbar.

 

Nachdem ich Santiago erreicht hatte und dort für ein paar Tage blieb ging es weiter Richtung Finisterre und Muxia. Ich erinnere mich dass der Weg sehr anstrengend war, es war kein Pilgern mehr, es war ein Wandern. Und das Highlight war tatsächlich Santiago, die Kathedrale… und das lag hinter mir.

 

In diesem Artikel geht es mir allerdings nicht um den Weg nach Finisterre und Muxia sondern das was nach dem Jakobsweg übrig geblieben ist.

 

Da ich über Wochen nur zu Fuß unterwegs war war es für mich damals schwer vorstellbar wieder mit dem Auto zur Arbeit zu pendeln. Ca. 40km eine Strecke.

 

Erschreckenderweise ging dann alles doch ganz schnell. Ich war innerhalb kürzester Zeit wieder im Alltagstrott, im Hamsterrad gefangen, der Jakobsweg verschwand in Erinnerungen wie ein bunter Traum nachdem man aufgestanden ist.

 

Aber ganz verschwunden sind die Eindrücke und Erinnerungen nie. Seit dem Camino faszinieren mich heilige Bauwerke. Wenn ich an einer Kirche, Kapelle etc vorbeikomme und sie ist geöffnet nehme ich mir ein paar Minuten um dort zu beten.

 

Damals bin ich den Camino gelaufen u.a. weil ich glauben wollte. An Gott. Ich habe zwei Wunder auf dem Camino erlebt. Trotzdem zweifelte ich. „Es war halt Zufall.“

 

Aber dieses „Glauben wollen“ blieb. Und ich glaube heute mehr als damals. Dass es einen Gott gibt der gut ist. Auch wenn die Lebensumstände schrecklich sind. Er verlässt uns nie. Wenn wir und einsam fühlen haben wir uns Gott abgewandt. Auch wenn wir glauben ganz alleine zu sein und wir von Problemen umzingelt sind: Es ist wichtig dass wir uns Gott zuwenden. Dann wird sich plötzlich eine Tür öffnen. 

Ganz einfach und ohne Anstrengung passiert etwas und es geht wieder aufwärts. So war es bei mir.

 

Buen Camino,

 

Florian

 

 

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Wie glaube ich richtig? - Glauben

Do 18 Mai 2023


„Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Habt Glauben in Gott. 23. Wahrlich, ich sage euch: Wer zu diesem Berge spräche: Hebe dich und wirf dich ins Meer und zweifelte nicht in seinem Herzen, sondern glaubte, daß es geschehen würde, was er sagt, so wird's ihm geschehen, was er sagt. 24. Darum sage ich euch: Alles, was ihr bittet in eurem Gebet, glaubet nur, daß ihr's empfangen werdet, so wird's euch werden. 25. Und wenn ihr stehet und betet, so vergebet, wo ihr etwas wider jemand habt, auf daß auch euer Vater im Himmel euch vergebe eure Fehler.“ (Markus, 11)

„… jeder emotional aufgeladene und von festem Glauben energisierte Gedanke nimmt über kurz oder lang greifbare Gestalt an“ (Napoleon Hill) 

Es ist einfach an die Gesundheit zu glauben wenn man z.B. topfit ist und gerade von einer Joggingrunde nach Hause kommt. An den Wohlstand wenn man frisch eine Gehaltserhöhung erhalten hat. An den Erfolg wenn man gerade befördert wurde.

Aber wie sieht es aus wenn es einem hundeelend geht und die Ärzte nicht mehr weiterhelfen können? Wenn das Konto im Minus ist und nun auch noch die Miete erhöht wurde? Wenn man arbeitssuchend ist und man eine Absage nach der anderen erhält?

Das Unsichtbare zu sehen und zu fühlen, zuversichtlich sein dass das Gewünschte auch eintreten wird obwohl nichts dafür spricht… das ist nicht einfach. 

Wie lernt man zu glauben? 

Diese Frage habe ich mir schon lange gestellt und sie führte mich 2015 auf den Jakobsweg. Obwohl ich dort zwei Wunder erlebt hatte, bin ich leider nicht als „Gläubiger“ zurück gekehrt. Vielleicht ist es eine lebenslange Aufgabe. Es ist aber etwas passiert denn seit dem „Camino“ beschäftige ich mich mehr und mehr mit Gott. Und ich arbeite daran ihm zu vertrauen. Und zu glauben. Wie und wo hast du das Glauben erlernt? Du kannst hier gerne einen Kommentar hinterlassen.  😊


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Pilgern ganz nah - ein Hauch vom Jakobsweg

Di 29 Aug 2023

Der Jakobsweg gehört mit Sicherheit zu den beliebtesten Pilgerwegen auf der Welt. Viele die den „Camino“ gelaufen sind machen eine solch einschneidende Erfahrung, dass sie ihn immer wieder laufen, auch auf anderen Routen.

Was macht diesen Pilgerweg so besonders?


2015 bin ich ihn gelaufen. Für mich war es die „Magie“ die sich nach einiger Zeit einstellte. Das, was als Wandern begann wurde zum „Pilgern“. 

Alles wurde einfach und klar. Als würde sich eine Parallelwelt auftun. Ich hatte meine „7 Sachen“ im Rücksack, das nächste Ziel und die Richtung war klar und ich wurde durch gelbe Pfeile immer wieder darauf hingewiesen wohin die Reise gehen soll.

Das Denken wurde klar und unkompliziert. Ich konnte erkennen welche Auswirkungen meine Entscheidungen hatten. Wunderbare Menschen traf ich mit denen ich teilweise heute noch befreundet bin.

Nun ist es nicht für jeden möglich mal eben nach Spanien zu reisen und den Jakobsweg zu laufen. Vielleicht träumst du auch davon den Pilgerweg mal zu laufen, hättest auch die Möglichkeit aber traust dich nicht weil du nicht weißt ob du es körperlich schaffst. Was kann man also tun außer gedanklich dort zu sein? 


In Deutschland gibt es viele Wanderwege, mal besser mal schlechter ausgeschildert. Ich fing an zu recherchieren. Es sollte nah sein und gut mit Bus / Bahn erreichbar sein. Keine belastende Autofahrt mit Stau, keine Gedanken über einen Parkplatz machen müssen.

Ich wurde fündig: Es gibt den Rheinsteig, von dem ich schon mal gehört hatte aber auch den Rheinburgenweg. Die Start und Endpunkte sind mit der Bahn erreichbar, zumindest die Etappen, die ich mir angeschaut hatte.

Wer mag kann sogar mehrere Etappen am Stück wandern da es auf diesen Strecken auch Unterkünfte gibt. 


Ich entschied mich für die erste Etappe des Rheinburgenweges vom Rolandseck nach Remagen. 

Es ging los. Dank Smartphone fand ich schnell den Anfang des Wanderweges, es ging knackig bergauf. Als „Belohnung“ gab es den Rolandsbogen zu sehen, dort hat man eine wunderbare Aussicht auf den Rhein.

Dort gibt es auch ein Cafe, das aber noch geschlossen hatte. Ich war früh unterwegs.

Der Weg ging weiter durch Wälder und an Wiesen vorbei. Schnell entdeckte ich die gelbe Muschel auf blauem Hintergrund als Wegzeichen, ich lief also auch entlang eines Jakobsweges was mich sehr erfreute.

Der Weg ist sehr gut ausgeschildert, es gibt viele Bänke wo man rasten kann. Teilweise wurde es im Wald sehr schlammig, es hatte wohl die Tage davor viel geregnet. Da war ich froh meine Wanderstöcke dabei zu haben.


Zum Abschluss der Wanderung kommt man an der beeindruckenden Apollinaris Kirche in Remagen vorbei. Ein wunderbares Ziel. Wie auf dem Jakobsweg. Von dort ist es nicht mehr weit zum Bahnhof.

Auf dem Weg spürte ich wieder die Klarheit der Gedanken, die Abwesenheit von Negativität.

Mir wurde aber auch bewusst dass wir uns selbst immer mitnehmen. Egal wohin wir gehen, egal wo wir uns befinden. Dazu gehören auch die Herausforderungen, die tief in uns stecken. Der Weg hilft mir diese zu erkennen. Nur das, was wir erkennen, können wir auch begreifen und dann können wir daran arbeiten um es zu verbessern.

Schritt für Schritt.


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